Auf was Männer bei einer Trennung achten sollten
Mehr über das Männerwelten-Seminar «Getrennt.»
Rund jeder zweite Mann ist ein- oder mehrmals in seinem Leben von einer Trennung betroffen. In dieser Statistik sind jedoch nur die Trennungen eingerechnet, bei denen es nach einer standesamtlichen Heirat zur Trennung kommt. Mutet uns das Leben nicht viel mehr Trennungen zu, als die von unserer Partnerin/von unserem Partner? Im Job kommt es täglich zu unzählingen Trennungen, Freundschaften gehen in Brüche, Söhne brechen mit ihren Eltern, Kinder mit ihren Erzeugern. Trennungen, Scheidungen, Brüche im Leben gehören anscheinend dazu und haben uns etwas zu sagen.
Was eine Trennung mit dem Mann macht
Leider nur selten gehen die Beteiligten befreit ihrer eigenen Wege. Trennungen wollen immer sorgfältig gestaltet und erlebt werden. Es trennen sich zwei Systeme, die mehr oder weniger lange gemeinsam ein Stück weg geteilt hatten. Während dieser Zeit ist ein «WIR» entstanden. Beide haben sich darin sexuell energetisch verbunden und oft ist aus dieser Verbindung neues Leben entstanden. Darüber hinaus gibt es finanzielle, materielle und versicherungstechnische Verbindungen, die alle wieder gelöst werden wollen. Sind Kinder da, wird die Trennung in jedem Fall nochmals um ein ganz grosses Stück anspruchsvoller: Ja, Eltern müssen sich bewusst sein, dass sie ihren Kindern eine grosse Breitseite mit ins eigene Leben abgeben.
Mich selber hatte es vor 9 Jahren unvorbereitet erwischt. Es gab in meinem Leben dazu keine Erfahrungswerte. Trennungen waren in meiner Stammfamilie tabu: Man hatte kein Verständnis für Ehen, die geschieden wurden. Dann erwischte es mich selber. Darüber sprechen konnte ich mit niemandem. Ich war während langer Zeit auf mich alleine gestellt und ging dabei mit meinem Schmerz mehr oder weniger bewusst um. Entscheidend war meine Haltung, dass ich wissen und erfahren wollte, wie es dazu kam, was meine eigenen Anteile an der Trennung waren und was es für mich zu tun gab, damit Wiederholungen vermieden werden konnten. Diese meine Krise führte mich in die Selbsterfahrung und damit näher zu mir.
Sich trennen will gelernt werden − über die Partnerschaft hinaus
Es brauchte nach meiner Erstbeziehung einige Beziehungen und Trennungen, um unter Vielem anderen immer besser zu lernen, wie zwei Menschen sich würdevoll wieder loslassen und ihren eigenen Weg gehen können. Es wurden mir auch Gespräche und Tränen mit meinen Kindern geschenkt, um zu erfahren und zu verstehen, was es damals und heute mit ihnen machte, wenn sich Mutter und Vater trennen und die Familie eine andere Form annimmt. Es brauchte Brüche in meiner Arbeitswelt, um auch hier zu lernen, wie man damit umgehen kann, damit beide Geschäftspartner befreit und weiterhin erfolgreich weitergehen können. Und es brauchte Mediationen, in denen ich Trennungen begleiten durfte. Auch hier war es ein Lernprozess, wie Mitarbeitende maximal würdevoll entlassen werden, so, dass man sich später auch mit einem guten Gefühl wieder begegnen kann.
bewusst machen − erfahren − teilen − loslassen − vergeben − weitergehen
Solche Erfahrungen können Männer an unserem Getrennt-Wochenendseminar erleben und durchlaufen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass lange Vorträge und gescheite Empfehlungen selten etwas Entscheidendes bewirken. Darum lassen wir die Teilnehmenden durch bewährte Übungen Erfahrungen machen, die sie mit den anderen Männern wieder teilen. Es gibt zahlreiche Rituale, welche die Männer ins Spüren bringen. Der Körper, der Geist und die Seele müssen mit auf diese Reise. Ein Höhepunkt wird die Bearbeitung in der Schwitzhütte sein: Dort wo es eng, dunkel und heiss ist. Diese Erfahrung hat starkt transformierende und heilende Wirkung.
Verantwortung übernehmen
Es liegt an dir Mann, was du dir von deinem Leben wünschst. Unverarbeitete Trennungen kosten unheimlich Energie. Sie bremsen dich aus, kosten dich oft nicht nur viel Geld, sondern manchmal sogar das ganze Leben. Krankheit, Burnout, beruflicher Misserfolg und folgende Partnerschaften, in denen Mann sich im Kreis dreht, sind einige Gesetzmässigkeiten, die man im eigenen Umfeld immer wieder beobachten kann. Es liegt in deiner Verantwortung, auszubrechen und auf deinen eigenen, neuen Weg umzuschwenken. Dabei machst du nicht nur dir selber ein Geschenk, sondern oft ohne dass es Worte und Begegnungen braucht, auch deiner Ex-Partnerin und deinen Kindern. Es ist einfacher, als du denkst. Und es braucht nicht 9 Jahre, wie in meinem Fall. Nach 48 Stunden Restiberg (unser Seminarhaus im Glarnerland) sieht die Welt oft schon ganz anders aus...